Rückblicke

Reservisten Bigband Baden-Württemberg zu Gast in Niedersachsen

Dass die Reservisten Bigband Baden-Württemberg keinerlei Mühe scheut, um vor 400 geladenen Gästen im niedersächsischen Wagenfeld einen gelungenen Auftritt bieten zu können, zeigte sich am Freitag, dem 19. August 2022.

Die Musikerinnen und Musiker nahmen sich Urlaub für den Anlass, standen teilweise schon um 4.30 Uhr morgens auf, strömten aus ganz Baden-Württemberg zusammen und starteten am frühen Morgen von der Theodor-Heuss-Kaserne in Stuttgart aus in Richtung Niedersachsen. Sie folgten einer Einladung der Reservistenkameradschaft Wagenfeld, die an jenem Wochenende ihr 60-jähriges Jubiläum feierte. Die baden-württembergische Bigband sollte das Festwochenende mit einem Benefizkonzert eröffnen.

Die besondere Ehre, über die Grenzen des Bundeslandes hinweg für einen solchen Auftritt angefragt zu werden, war den Musikerinnen und Musikern eine Zweitagesreise mit einer Reisestrecke von insgesamt etwa 1.100 km wert. Das Technik-Team unter der Leitung von Oberstabsgefreiter d.R. Gunnar Dieth war sogar schon am Vorabend aufgebrochen und hatte den Großteil der Tontechnik bereits aufgebaut, als der Bus mit den Musikern am Nachmittag in Wagenfeld eintraf. Rasch nach dem Ausladen war alles bereit für den Soundcheck, bevor dann der Auftritt stattfinden konnte. 

Als Opener des zweieinhalbstündigen Konzerts hatte Bandleader und Moderator, Obergefreiter d.R. Matthias Rohrsen, das dynamische Stück „Also sprach Zarathustra“ mit seinen strahlenden Trompeten ausgewählt.

Danach begrüßte der Ehrenvorsitzende der Reservistenkameradschaft Wagenfeld, Oberfeldwebeld.R. Bernd Winkelmann, die etwa 400 Gäste, unter denen sich auch reichlich politische Prominenz befand. Es schlossen sich Grußworte des stellvertretenden Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Dr. Bernd Althusmann, an.
Der Vizeregierungschef hatte für diese Veranstaltung die Schirmherrschaft übernommen. Auch die Bundestagsageordneten Peggy Schierenbeck, Axel Knoerig und die Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann aus dem benachbarten Nordrhein-Westfalen, sowie der Bürgermeister der Stadt Wagenfeld, Matthias Kreye, begrüßten die Festgesellschaft, bevor die Bigband ihr Konzert fortsetzte.

Matthias Rohrsen führte die Zuhörer im Saal mit American Patrol zurück in die Hoch-Zeit der Bigbands, die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts. In die Zeit des Swing, in den USA verkörpert von Glenn Miller, Benny Goodman und Duke Ellington, in Deutschland vertreten durch Bert Kaempfert, Max Greger, Paul Kuhn oder James Last.

Der kraftvolle Bigband-Sound erfüllte das Festzelt in Wagenfeld und ließ die Gäste mitwippen und „swingen“. Die Reservisten aus Baden-Württemberg boten an diesem Abend ein buntes Kaleidoskop musikalischer Vielfalt: Neben dem Swing auch Soul, Rock, Pop und – mit dem Fliegermarsch – einen Militärmarsch, der im Bigband-Gewand daherkam und die Festgäste begeisterte. Die Musikerinnen und Musiker aus dem Südwesten erfreuten das Festzelt mit einem zehnminütigen Beatles-Medley und spielten zu Ehren der anwesenden Gründungsmitglieder das speziell arrangierte Niedersachsenlied. 

Mit einem der größten Klassiker der Rock-Musik, John Miles‘ „Music“, bekräftigte die Bigband um die Solisten Sophie Pope (Posaune) und Stabsunteroffizier d.R. Klaus-Dieter Eyth (Trompete) ihre Liebe zur Musik, die sie zusammen und an diesem Tag nach Niedersachsen geführt hatte. Sängerin Sabrina Mayer riss die Zuhörer mit ihrer schwungvollen Interpretation von Gloria Gaynors Disco-Hit „I will survive“ von den Sitzen und rührte die Anwesenden angesichts der aktuellen Ereignisse mit John Lennons musikalischem Friedensappell „Imagine“.

Den wahren Lohn des Künstlers, den Applaus, spendeten die Festgäste den Reservisten aus Baden-Württemberg dann auch überaus großzügig, indem sie mit ihren Standing Ovations drei Zugaben erwirkten. 

Die Musikerinnen und Musiker aus dem Südwesten übernachteten anschließend in der Schäferkaserne in Bückeburg und starteten am nächsten Tag nach einem Besuch des dortigen Hubschraubermuseums sehr müde, aber ebenso zufrieden zur langen Heimfahrt nach Stuttgart.

Der Bandleader der Reservisten Bigband Baden-Württemberg, Obergefreiter d.R. Matthias Rohrsen, zog ein durch und durch positives Resümee der Konzertreise nach Niedersachsen. Er lobte das Zusammenspiel von Rhythmusgruppe und Bläsern, das sich auf einem beeindruckend hohen Level zeigte. Es sei zu spüren gewesen, dass die Musikerinnen und Musiker ebenso viel Freude hatten wie die Zuhörer. „Musik vereint über die Grenzen hinweg. Nicht nur über die Grenzen von Bundesländern. Das ist ein Zeichen der Hoffnung in kriegerischen Zeiten wie diesen“, so Matthias Rohrsen. 

Der Vorsitzende, Oberstleutnant d.R. Alexander Rohrsen versicherte, dass die Bigband auch in Zukunft Einladungen zu Auftritten bei Reservistenkameradschaften oder Anlässen außerhalb Baden-Württembergs gerne annehmen wird. „Das ist ein Einsatz, der sich immer lohnt.“

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